BERN
- Die Knallerei am Nationalfeiertag versetzt Haustiere jedes Jahr aufs Neue in
Panik. Eine Tierärtzin sagt, was man für die Vierbeiner tun kann.
Hohe und extrem laute Töne sind äusserst schmerzhaft – auch für das
menschliche Gehör. Das kennt man vom Geräusch des einfahrenden Zugs im Bahnhof.
«Hunde hören eine grössere Bandbreite von Tönen», sagt Kathrin Herzog vom
Zürcher Tierschutz zu Blick.ch. «Vor allem auch höhere.» Kein Wunder also, dass
viele Tiere – vor allem Hunde und Katzen – bei der Knallerei am 1. August
regelmässig im roten Bereich drehen.Muss man als Hundebesitzer der Schweiz am Nationalfeiertag den Rücken kehren? «Wenn gar nichts hilft, ist das natürlich eine Lösung», sagt Herzog. «Viele, die in Grenznähe wohnen, machen das auch so.»
Trösten kann kontraproduktiv sein
Insgesamt reagierten die Tiere unterschiedlich stark. Doch was kann man tun, wenn man den 1. August trotz eines empfindlichen Haustiers zu Hause feiern will? Tierärztin Herzog: «Für die Hunde sind sowohl grelle Lichter als auch laute Geräusche ein Problem. Ich rate deshalb, mit den Tieren ins Haus zu gehen und die Räume abzudunkeln.»
Es sei ratsam, bei den Tieren zu bleiben. «Trösten kann jedoch kontraproduktiv sein, da es die Angst noch bestätigt», sagt Herzog. Wenn eines Nähe suche, könne man es aber durchaus bei sich lassen und währenddessen beispielsweise ein Buch lesen. «Es ist ausserdem hilfreich, für einen ständigen Geräuschpegel zu sorgen. Man kann zum Beispiel klassische Musik hören oder fernsehen», rät die Tierärztin. «Das sind Dinge, die den Tieren bekannt sind. Das beruhigt sie.»
Bachblütentropfen, nicht von der Leine lassen
Natürlich gibt es auch Medikamente, welche die Hunde oder Katzen ruhigstellen. «Bei leichten Fällen können etwa homöopathische Bachblütentropfen helfen», erklärt Herzog. Wenn man andere Beruhigungsmittel verabreichen wolle, müsse man sich vom Tierarzt beraten lassen.
Muss man mit einem Hund trotz Raketen-Gewitter einmal Gassi gehen, sei es extrem wichtig, ihn auf keinen Fall von der Leine zu lassen, sagt Herzog. «Katzen lässt man am besten gar nicht raus.»