Montag, 11. Juni 2012

COMMENT - INDIGO-KINDER - EIN DENKANSTOSS

Der Begriff "Indigokinder" hat die Parapsychologin Nancy Tappe geprägt. Sie berichtet davon, dass sie die Auren aller Menschen sehen könne und dass diese Auren verschiedene Farben hätten. Nach ihren Worten wären zum Ende des 20. Jahrhunderts vermehrt Kinder mit einer indigoblauen Aura auf die Welt gekommen.


VORBOTEN EINER NEUEN GENERATION?


Sie nennt diese Kinder mit einer IndigoAura die "Indigokinder". Sie sieht in ihnen die ersten Vorboten einer neuen Generation. Diese Kinder würden sich von normalen Kindern durch eine völlig neue Verhaltensweise unterscheiden,


ANTIAUTORITÄR UND SELBSTBEWUSST


Indigokinder hätten ihrer Ansicht nach grosse Schwierigkeiten, sich Autoritäten unterzuordnen. Sie würden sich weigern, Dinge zu tun, die aus ihrer Sicht keinen Sinn machen.


SCHWIERIGKEITEN IN DER SCHULE


Die selbstbewussten Züge der Indigokinder geraten ihnen leider nicht immer zum Vorteil. In traditionellen Schulen hätten sie z.B. häufig grosse Probleme mit der Autorität der Lehrerinnen und Lehrer angemessen umzugehen. Trotz einer oft überdurchschnittlichen Intelligenz können sie dann in der Schule in vielen Fällen nur schlechte Noten erzielen. Manche Empfehlungen gehen daher in die Richtung, für diese Kinder Schulen mit weniger ausgeprägten Hierarchien und einem grossen kreativen Freiraum auszuwählen.


EIGENSINNIG UND RÜCKSICHTSLOS


Der Grat zwischen Selbstbewusstsein und Dickköpfigkeit ist bekanntlich sehr schmal. Das ausgeprägte Selbstbewusstsein der Indigokinder kann daher gerade im Umgang mit anderen Kindern leider auch zu Problemen führen. So wird ihnen häufig ein unsoziales Verhalten nachgesagt.
Indigokinder kommen angeblich mit dem Wissen zur Welt, dass sie etwas besonderes sind. Sie hätten hochgesteckte Ziele und würden diese auch ohne Rücksicht auf  Verluste durchsetzen. Schüchternheit kennen sie nicht.


AUFMERKSAMKEITSDEFIZITSYNDROM (ADS)


Die von Nancy Ann Tappe beschriebenen Verhaltenweisen der Indigokinder sind jedoch keineswegs neu. Aerzte und Psychologen erklären sie häufig mit dem in der Medizin heute stark thematisierten ADS. Andere Erklärungsansätze aus der Sicht des Indigokinder-Phänomens konnten wissenschaftlich nicht bewiesen werden. Sie wären damit aus medizinischer Sicht nichts als ein Mythos.


WIRKSAMER PLAZEBO FÜR DIE ELTERN VON ADS-KINDERN?


Anhänger der Theorie um die Indigokinder halten von der ADS-Diagnose und darauf angelegten therapeutischen Ansätzen häufig allerdings nichts. Aber selbst wenn Indigokinder nur eine Umschreibung von Kindern mit ADS-Syndrom wären, sehen das einige Stimmen positiv. Sie sehen in der Idee von Indigokindern ein spirituelles Hilfsmittel für die Eltern von Kindern mit dem ADS-Syndrom, sozusagen ein heilsames Plazebo für die Eltern.


Die Idee, dass ihrem Kind besondere Gaben zuteil wurden, würde den Eltern helfen, sich um ihr in der Regel sehr aufmerksambedürftiges Kind mit noch mehr Liebe, Zuwendung und Geduld zu kümmern. Es macht schliesslich einen Unterschied, ob sich Eltern wegen einer Krankheit sorgen um ihr Kind machen, oder ob sie auf seine besonderen Fähigkeiten stolz sind.